Der Winckelmannplatz ist der ehemalige Stendaler Johannesfriedhof, später auch Marienkirchhof genannt. Er ist heute eine Grünanlage in der seit 1859 ein Denkmal steht für Johann Joachim Winckelmann. Das Bronzestandbild schuf der Berliner Bildhauer Ludwig Wichmann, ein Schüler Gottfried Schadows. Am Sockel lesen wir: "Dem Erforscher und beredten Verkünder der Kunst des Alterthums - Geb, Stendal d. 9. Dec. 1717.  Triest d. 8. luni 1768". Winckelmann war der Sohn eines Stendaler Schuhmachers. Durch Fleiß und Zielstrebigkeit stieg er auf zum führenden Kunstgelehrten seiner Zeit. Er erschloss als erster die Kunst des Griechentums und wurde zum Begründer der neueren deutschen Kunstgeschichte und der klassischen Archäologie. 1763 vertraute man ihm die Stellung eines Präsidenten aller Altertümer Roms an, der wohl gewaltigsten Antikensammlung der Welt. Im Jahre 1764 erschien in Dresden sein zweibändiges Hauptwerk "Geschichte der Kunst des Alterthums". Bereits 1826 hatte Johann Wolfgang von Goethe der Stadt Stendal seine Vorschläge zur Errichtung eines Winckelmann-denkmals unterbreitet. Zur Pflege von Winckelmanns Erbe gründeten 1940 Stendaler Bürger die Winckelmann-Gesellschaft, die sich zu einer international geachteten wissenschaftlichen Vereinigung entwickelte und bis heute in Stendal ihren Sitz hat. Das Winckelmann- Museum der Stadt (Winckelmannstr. 36) bietet jedem Interessierten einen Überblick über Leben, Wirken und Bedeutung des Wissenschaftlers.